Theodor-Heuss-Werkrealschule in Rutesheim organisiert Hilfspakete für die Ukraine
Wenn das Klassenzimmer zur Packstation wird
Eine „Saubermacher“-Kiste und eine „Sattmacher-XXL“-Kiste für die Ukraine packten die Schüler der Klasse 6a der Theodor-Heuss-Werkrealschule vergangenen Donnerstag in ihrem Klassenzimmer. Das Interesse der Kinder an der politischen und humanitären Situation in der Ukraine ist groß und ihre Lehrerin, Marleen Wingerter, war gerne bereit, dieses aufzugreifen. „Die Schüler haben sich intensiv mit dem Hintergrund des Krieges beschäftigt und waren hellauf begeistert, dass wir nun den Menschen vor Ort helfen können“, berichtet sie über die aus der Auseinandersetzung mit dem Thema entstandene Packaktion.
„Die Kinder hatten mich darum gebeten, mit ihnen die Hintergründe des Krieges zu thematisieren“, erzählt sie. „Wir haben uns deshalb intensiv mit dem Thema beschäftigt und zuerst die Hintergründe mit der NATO und der UdSSR besprochen, dann die Spaltung der Länder der UdSSR und zum Schluss, wieso Russland nun die Ukraine angegriffen hat.“ In diesem Zusammenhang hat sie mit ihrer Klasse auch darüber gesprochen, was es heißt in einer Demokratie oder Autokratie zu leben und welche Auswirkungen das auf die Menschen hat. „Wir haben uns auch die Zerstörungen in der Ukraine in Bildern und Videos angeschaut und so kam schnell die Idee auf, dass wir den Menschen in der Ukraine helfen wollen.“
Isabell Eknigk, eine Teamkollegin von Marleen Wingerter, besorgte daraufhin bei den Johannitern in Renningen Packlisten für zwei Hilfspakete, eine „Saubermacher-Kiste“ für Hygiene- und Putzmitteln, Schwämme und Waschmittel sowie eine „Sattmacher XXL“-Kiste für Lebensmittel. „Die Lebens- und Putzmittel, mit denen die Kisten dann bei der Packaktion befüllt wurden, haben ausschließlich die SchülerInnen besorgt und dabei großes Engagement gezeigt“, freut sich Marleen Wingerter.
Das Interesse der SchülerInnen an der Lage in der Ukraine und die intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema kamen genau rechtzeitig, denn seit Montag besucht nun auch ein erster Schüler aus der Ukraine die Klasse 6a. „Meine SchülerInnen haben ein Plakat zur Begrüßung gestaltet – auf Ukrainisch – und freuen sich sehr auf ihn“, verriet Marleen Wingerter.